Über den VDT

Als am 14. Januar 1977 im Trouschbaum zu Elsenborn der bis dato existierende Eifeler Turnerverband, bestehend aus den 12 Vereinen des Südens (Amel, Büllingen, Bütgenbach, Elsenborn, Heppenbach, Hünningen, Manderfeld, Nidrum, Recht, Rocherath, St.Vith und Weywertz), sich mit den 4 deutschsprachigen Vereinen des Nordens (Eupen, Kelmis Damen und Herren und Raeren) in den Verband deutschsprachiger Turnvereine zusammenschloss, erlebte der Turnsport in unserer Gegend einen neuen Aufschwung.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Eifeler Turnvereine bereits eine 10-jährige zum Teil bewegte Verbandszeit hinter sich, die mit der Vergrößerung des Verbandes noch an Intensität zunehmen sollte.  Galt es doch in den Anfangsjahren die Kräfte zu bündeln, um die Probleme des Turnsports gemeinsam zu lösen, so erwiesen diese Jahre sich als die schwierigsten in unserer Verbandsexistenz.

Von 1967 bis 1977

Im Zuge einer groß angelegten Förderung des Turnsports in der Provinz Lüttich, die vom damaligen Präsidenten des Katholischen Verbandes, Herrn Jules MALHERBE, mit Unterstützung des Bistums ausging, hatte sich Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre die Anzahl der Turnvereine in unserer Gegend mehr als verdoppelt.

Trotz anfänglicher Opposition von Seiten der Provinzverantwortlichen und einiger wenigen Vertretern unserer Vereine war 1968 der „Eifeler Turnerverband“ (ETV) dem 8 deutschsprachige Vereine und vorübergehend auch die Turnvereine aus Robertville und Sourbrodt beitraten, gegründet worden.  Der Vorsitz lag in den ersten Jahren in den Händen des Bütgenbacher Ernst REINERTZ.
Hermann MÜLLER aus Amel wurde 1972 der 2. Präsident des Verbandes.

Die Jahre des ETV waren einesteils gekennzeichnet von mangelndem Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Vereinen aber auch von sprachlichen Problemen mit dem Provinzialverband sowie von den fehlenden adäquaten Sportstätten und Gerätschaften in den einzelnen Vereinen.  Darüber hinaus bestand ein gewaltiger Nachholbedarf in der Vereins- und Verbandsstruktur.  Im Besonderen litt aber der Turnsport unter dem Mangel an qualifizierten Trainern.

Gründung des VDT und wichtige Etappen

Mit dem Zusammenschluss aller deutschsprachigen Turnvereine wurde 1977 der Grundstein für eine neue Ära im Turnsport gelegt.  Die ersten Jahre standen ganz im Zeichen des Zusammenfindens.  Mit der Zeit hatten auch die letzten Skeptiker begriffen, dass ein Miteinander- Füreinander eine unabdingbare Voraussetzung zur Verwirklichung größerer Projekte sein musste.

1982 trat Präsident MÜLLER aus Altersgründen zurück und Fritz GOENEN wurde der Vorsitz des Verbandes anvertraut, dieses Amt übte er 26 Jahre aus.  Im Februar 2008 übernahm dann José HECK dieses Amt bis April 2014 und seit April 2014 ist Bruno MÜLLER Präsident des VDT.

Ein Meilenstein in unserer Verbandsgeschichte stellt der Wechsel vom Katholischen Turnerverband zum alleinigen international anerkannten Turnerverband der „Fédération Royale Belge de Gymnastique“ (FRBG), bzw. der Association Francophone de Gymnastique (AFG) im September 1989 dar.  Dies wurde im Zuge der immer größer werdenden Leistungssteigerung - besonders durch die Gründung des Turnleistungszentrum in Amel - für unsere Leistungsturnerinnen zur Voraussetzung für den Anschluss an das nationale und internationale Niveau.  Mit dem Turnleistungszentrum Amel (TLZ) erhielt das Turnen in unserer Gegend eine ganz neue Dimension, die sich äußerst positiv auf das Training in den einzelnen Vereinen auswirkte.

Worauf wir stolz sein können

Mittlerweile sind die auf nationale und internationaler Ebene erzielten Resultate unserer Turner(innen) im Geräteturnen, in der Rhythmischen Sportgymnastik, im Trampolinspringen, in der Akrobatik und im Tumbling so zahlreich und vielseitig, dass sie hier nicht mehr aufgezählt werden können.  Aber auch das Riegenturnen, das von einigen Vereinen seit Jahren mit großem Erfolg praktiziert wird, hat sich sogar international einen Namen gemacht.

Seit Bestehen unseres Verbandes bleibt die Ausbildung qualifizierter Trainer und Kampfrichter ein vorrangiges Problem, das nur dank der guten Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Deutschsprachigen Gemeinschaft bewerkstelligt werden kann.

Aber auch die ehrenamtliche Funktion zahlreicher Vereins- und Verbandsverantwortlichen hat sich in den letzten Jahren zum Positivem gewandt.  Wir glauben,  sagen zu dürfen, dass alle von der heutigen Eintracht und guten Zusammenarbeit im Verband profitieren.

Sicher, das sportliche Angebot ist vielseitiger und abwechslungsreicher geworden.

Leistungsorientierter Sport und gesundheitsförderndes Turnen - ohne dabei die Tugenden sozialer und geselliger Werte zu vernachlässigen - halten sich die Waage.

Der ständige Mitgliederzuwachs, der trotz immer größerer Konkurrenz im Sportvereinswesen in den letzten 15 Jahren von rund 2000 auf über 3000 Mitglieder angewachsen ist, darf zwar als Zeichen für eine gut strukturierte Vereins- und Verbandstätigkeit gedeutet werden, sollte uns aber nicht veranlassen, uns auf diesen Lorbeeren auszuruhen.

Die enorme Verwaltungsarbeit, die teils aus sprachlichen Gründen, teils aus der Vielfalt der Teilbereiche im Turnsport entsteht, konnte nur dank der gewissenhaften Arbeit des ständigen Sekretariats, welches nun schon seit 1985 zur großen Zufriedenheit aller arbeitet, bewältigt werden.

Weitere Säulen im Verbandsgefüge sind das ehrenamtliche Engagement und der unermüdliche Einsatz vieler Helfer, Vorturner, Sympathisanten und Sponsoren.